Die Grapefruit – ein wahrer Jungbrunnen Sie ist eine der jüngeren Zitrusfrüchte: die Grapefruit, die aus einer Kreuzung von Orange und Pampelmuse hervorging und erstmals im 18. Jahrhundert in der Karibik dokumentiert wurde. Weil sie wie Wein in einer Art Traube am Baum zu wachsen schienen, verlieh man den Früchten sogleich den entsprechenden Namen: grape für Traube, fruit für Frucht. Der Geschmack zwischen herb und süß ist aber nur eine ihrer Qualitäten – auch die Duftwirkung der Grapefruit ist einzigartig. Ein amerikanischer Wissenschaftler hat erforscht, ob Aromen einen Einfluss darauf haben, wie alt ein Mensch wahrgenommen wird. Während die Probanden parfümierte Atemmasken trugen, zeigte man ihnen Bilder von Models und bat sie um eine Alterseinschätzung. Der Duft der Pink Grapefruit erwies sich dabei als wahrer Jungbrunnen: Unter seinem Einfluss nahmen die Männer die abgebildeten Frauen als sechs Jahre jünger wahr. Die Frauen hingegen zeigten sich resistent: Sie haben sich bei der Betrachtung von Männern von keinem einzigen Duft täuschen lassen.
MehrProdukt des Monats: die Maracuja
Maracuja – die Exotin mit dem goldenen Kern Maracuja. Ein Name wie Musik. Man kann es förmlich hören, wie die Ureinwohner Südamerikas, die Tupí, den melodischen Namen durch den Regenwald riefen: Ma-ra-cu-já! Ma-ra-cu-já! Aus Verehrung und Wertschätzung, und um zum Essen zu trommeln. Wahrscheinlich war ihnen diese dunkel-violette Beere heilig. Köstlich wie sie war und lebenswichtig, weil sie ihnen Widerstandskräfte und Vitalität verlieh. So erklärt sich denn auch ihr Name Maracujá: die portugiesischen Eroberer übernahmen ihn aus der Sprache der Tupí, in der er soviel wie „Die Nahrung aus der Schale“ hieß. Doch so schön und melodisch ihr Name noch heute klingt, so wenig attraktiv finden wir ihr Äußeres: als braun-lila, schrumpeliges Etwas fristet sie zwischen einer bunten Fruchtvielfalt auf Wochenmärkten ein wohl eher unscheinbares Dasein. Hat sie all ihre exotische Schönheit in der südamerikanischen Heimat zurückgelassen, denn dort wächst sie als prall-leuchtende Beere an der wunderschönen Passionsblume? Geht es ihr vielleicht ein wenig wie dem Schwan, der – kaum aus seinem Terrain, dem Wasser – nur noch unbeholfen watscheln kann und all seine majestätische Eleganz verliert. Denn ist die Maracuja erst einmal gepflückt, schwindet ihre Ausstrahlung im Zeitraffertempo. Zurück bleibt ein Aschenputtel. Herrje, wie oberflächlich wir Menschen doch sind, immer nur auf die Äußerlichkeiten zu schielen. Denn die schrumpelige Haut der Maracuja ist kein Makel, sondern ein untrügliches Zeichen für uns über ihre Reife. Sie ist ein Hinweis darauf, dass sie nun über ihr volles aromatisches Potenzial verfügt. Einmal geöffnet, offenbaren sich uns ein süßlich-verführerischer Duft und knusprige kleine Samen, die in ein leuchtendes, geleeartiges Fruchtfleisch eingebettet sind. Dieser goldene Kern ist eine wahre Vitaminbombe. Reich an den Vitaminen A, B und C sowie an Kalium, Phosphor, Eisen, Kalzium und Magnesium, verfügt die Maracuja über eine fast konkurrenzlose Nährstoffbilanz. Spätestens da begreifen wir: Was zählt denn schon das Aussehen? Die inneren Werte sind es doch, worauf es ankommt.
MehrProdukt des Monats: der Granatapfel
Eine ledrige Schale, darunter ein verführerischer Kern – genau genommen sogar 400 bis 600 Kerne: Der Granatapfel ist eine Frucht mit inneren Stärken. Er stammt aus der Region um Indien, Afghanistan und dem Iran und wird seit Jahrtausenden verehrt: Als Symbol der Jugend, Fruchbarkeit und Liebe hat er Spuren hinterlassen. Eine führt in die griechische Mythologie: Der Gott Hades raubte die schöne Persephone und zwang sie, mit ihm in der Unterwelt zu leben. Persephones Mutter, die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, trauerte darüber – woraufhin alles grüne Leben auf der Erde verdorrte. Göttervater Zeus befahl daher, Persephone freizugeben. Zum Abschied überreicht ihr der widerwillige Hades einen Granatapfel. Wer aber in der Unterwelt etwas zu sich nimmt, bleibt bis in alle Ewigkeit dort. Weil Persephone einige der Granatapfelkerne aß, muss sie seither jedes Jahr mehrere Monate in die Unterwelt zurück. In dieser Zeit trauert Demeter – so kommt der Winter über die Welt. Darf Persephone in die Oberwelt, beginnt mit ihrer Ankunft auch der Frühling und die Zeit von Fruchtbarkeit und Blüte.
MehrProdukt des Monats: der Pfirsich
Der Pfirsich ist viel mehr als eine Frucht – ganz besonders in seiner Heimat China. Dort wird er schon seit Jahrtausenden besungen und gepriesen: als Symbol des Lebens, der Erneuerung und der Langlebigkeit. Bereits die Pfirsichblüte hatte eine besondere Bedeutung, denn sie setzt ein, bevor die Bäume ergrünen. Mit Pfirsichholz wiederum konnte man böse Geister vertreiben: Lange Zeit war es daher Brauch in China, zum Neujahr Pfirsichzweige vor die Tür zu stellen. Das größte Glück aber war dem vergönnt, der einen der sagenhaften Pfirsiche der Unsterblichkeit verspeisen durfte: Diese legendären Früchte reiften nur alle 9000 Jahre heran. Wenn es soweit war, lud seine göttliche Besitzerin alle Unsterblichen in ihren Garten im Kunlungebirge ein, um mit ihnen ein großes Fest zu feiern. Unsterblichkeit verleihen die Pfirsiche, die wir kennen, sicher nicht. Ihr Geschmack aber verzaubert bis heute – genau so wie die spektakuläre Pfirsichblüte im Mutterland China, dem weltweit größten Erzeuger der jahrtausendealten Frucht.
MehrProdukt des Monats: die Orange
Sie gab nicht nur einer Farbe ihren Namen: die Orange. Was heute eine alltägliche Obstsorte ist, war einst pure Exotik: Die Rede ist von der Orange. Als sie im 15. Jahrhundert von China nach Europa gelangte, weckte die fremdartige Frucht zunächst das Interesse von Naturforschern und Botanikern. Doch die Orange übte auch große Anziehungskraft auf den Adel aus: Er war nicht nur auf der Suche nach neuen Reizen und Quellen der Inspiration. Er hatte auch die Mittel, um jeden Wunsch in die Tat umzusetzen. Doch exotische Orangenbäumchen als Statussymbol im Park: Das hatte seine Tücken. Denn wer nicht das Glück hatte, im sonnigen und milden Italien oder Spanien zu residieren, musste der Natur ein Schnippchen schlagen. Und so entstanden ab dem 17. Jahrhundert die repräsentativen, verglasten Gebäude, die bis heute ihren Reiz haben: Orangerien. Sie wurden in den Parks und Anlagen von Schlössern und Herrenhäusern errichtet, waren im Winter raffiniert beheizt und boten so den Orangenbäumchen – die im Sommer in Kübeln im Freien stehen durften – Schutz. Aus der Not, die Pflanzen artgerecht zu halten, wurde eine Tugend gemacht. Und die schönsten Orangerien, wie in Versailles, beherbergen bis heute: Orangen, wie der Name es eben besagt.
MehrProdukt des Monats: die Litschi
Litschi – ein Symbol der Liebe Litschi – das klingt ja wie glitschig, behaupten böse Zungen. Nicht gerade verführerisch. Wenig verführerisch sind die Früchte tatsächlich, wenn sie aus der Haut gepellt und in Dosen verpackt sind: kernlos, labberig und pappsüß. Will man ihren wahren Zauber erleben, muss man die Litschi in ihrer Ur-Form genießen: als handliche, wahlnussgroße Frucht mit einer rotbraunen Schale, die lustige kleine Noppen besitzt und sich unkompliziert abpellen lässt – wie ein hartgekochtes Ei. Unter der harten Schale offenbart sich dann ihr weicher Kern und ihr eigentlicher Reiz: perlmuttartiges, durchschimmerndes Fruchtfleisch, das betörend nach Rosen duftet und wunderbar süß und erfrischend schmeckt. Der mandelgroße Kern, der vom saftigen Fruchtfleisch umschlossen wird, ist allerdings ungenießbar. Aber schnell wieder zurück zum Genuss: In ihrer ursprünglichen Heimat Südchina wird die Litschi als Symbol der Liebe und Lebensfreude verehrt. Und galt als so kostbar, dass sich nicht wenige Herrscher vor langer Zeit ihre Steuern in Form von Litschis bezahlen ließen. Und wer nun noch am Namen Anstoß nimmt, dem sei ans Herz gelegt, bei der Aussprache ein wenig chinesische Intonation hineinzulegen: Lee Chee! Das klingt doch ungleich poetischer und schon öffnet sich eine andere, viel sinnlichere Welt.
MehrProdukt des Monats: die Mango
Mango – das süße Schwergewicht Bis zu 2 Kilo kann eine Mango auf die Waage bringen – für eine Frucht ein ganz schönes Dickerchen. Zu einem solch stattlichen Gewicht wächst die Mango allerdings nur in ihrer Heimat, in tropischen und subtropischen Ländern, wo man sie lang genug am Baum reifen lässt. Was bei uns in den Handel kommt, ist mit durchschnittlich 500 Gramm sehr viel leichtgewichtiger. Ob nun rundlich oder zierlich, die gesunden Eigenschaften der Mango sind so hervorragend, dass wir uns vor ihr verneigen können. Verneigung vor ihr widerfährt der Mango vor allem in der südostasiatischen Region, wo man sie traditionell anbaut und ihr in allen nur denkbaren Weisen gehuldigt wird. Ein Sprichwort lautet: „Es gibt nur zwei Jahreszeiten: den Monsun und die Mango. Der eine erquickt die Erde, die andere die Seele.“ Jedes Jahr zur Erntezeit gibt es dort kaum ein anderes Thema, das die Gemüter mehr erhitzt als die Mango. Die Sorte, ihre Süße, ihr Aroma, ihr Aussehen. Wie über eine schöne Frau wird geschwärmt und fabuliert. Über 1.000 Sorten Mangos gibt es, die sich in Form, Größe und Geschmack unterscheiden und die wahlweise zu herzhaften, frischen oder süßen Speisen verarbeitet werden. Ohne Mango geht gar nichts. Das köstlichste Aroma hat die Mango übrigens, wenn ihre pralle gelb-grün-rote Schale auf sanften Druck leicht nach gibt. Als wollte uns die Schöne damit sagen: „Greif zu, besser werde ich nicht.“ Und doch überlässt sie es nicht der zufälligen Berührung, sondern signalisiert uns ihren Reifegrad durch ihren unwiderstehlichen und verführerischen Duft. Sinnlichkeit pur!
MehrProdukt des Monats: die Zitrone
Die Zitrone – das verführerische Allround-Talent Sie ist und bleibt der Star am Fruchthimmel. Kaum eine Frucht hat in der Geschichte so dauerhaft bedeutende und vielseitige Rollen gespielt wie die Zitrone. Zu Goethes Zeiten verzauberte sie und symbolisierte das mediterrane und sinnliche Leben: 1786 schwärmte der deutsche Dichter von dem Land, wo die Zitronen blüh’n, denn für ihn war Italien, das Land der Zitronen, Sehnsuchtsort, in den es ihn für mehrere Monate hinzog. Noch heute wird in keinem Landstrich der gelben Zitrusfrucht so hingebungsvoll gehuldigt wie an der Amalfiküste in Sorrent. In dem idyllischen Ort an der Steilküste, direkt gegenüber von Capri, reihen sich kleine Geschäfte aneinander und bieten eine Vielfalt von Devotionalien aus und um die Zitrone an. In der Mitte des 18. Jahrhundert hatte die Rolle der Zitrone außer des poetischen vor allem auch praktischen Charakter. Sie war heroische Lebensretterin: Zu einer Zeit, als Matrosen die tödliche Krankheit Skorbut mehr fürchteten als Piratenübergriffe, kam ein Arzt der britischen Marine, James Lind, auf die Idee, seinen Männern eine besondere Kost zuzuführen. Nach wenigen Wochen fiel ihm auf, dass genau die Matrosen gesundeten, die die Vitamin-C-haltigen Zitrusfrüchte erhalten hatten. Fortan wurde auf allen Schiffsreisen Kisten von Zitronen mitgeführt, was den englischen Seeleuten den Beinamen ‚Limey’ einbrachte. Und heute, für uns? Ist die Zitrone unverzichtbar. Sie ist eine Alleskönnerin und bereichert unseren Alltag in allen Lebensbereichen – von der Kulinarik über Haushalt bis zur Kosmetik und Parfümerie. Sie ist ein ewiger Liebling. Kaum eine Frucht, an der sich die Geister so wenig scheiden. Jeder kennt sie, jeder mag sie, ein jeder braucht sie. Das muss eine andere Frucht erst einmal nachmachen!
MehrProdukt des Monats: die Limette
Limette – pulsierend und verführerisch wie Rumba „Zitrönchen“ – genau das bedeutet Limette übersetzt. Im Grunde ist Limette also die Verniedlichungsform von Limone. Und Limone ist wiederum die alte Bezeichnung für Zitrone. Ob man der Limette mit diesem Diminutiv gerecht wird, sei mal dahingestellt. Denn ja, sie ist die kleine Schwester der Zitrone. Und gut, sie hat einen geringeren Vitamin-C-Gehalt und ist, was Temperaturen angeht, eine kleine Mimose. Sie wächst nämlich nur in tropischen und subtropischen Gebieten. Aber im Grunde ist sie die kleine Rebellin unter den Zitrusfrüchten. Dieses knallgrüne Früchtchen verzichtet auf die dicke Schale einer üblichen Zitrusfrucht und setzt mit seiner dünnen, festen Schale auf das, worauf es ankommt: auf den Saft. Gleich doppelt so viel liefert sie davon und offenbart damit ihren temperamentvollen Charakter: Vibrierend, frech und spritzig – eine musikalische Geschmackskaskade. Ihr intensives und unvergleichlich würziges Aroma prädestiniert die Limette für die Zubereitung von exotischen Cocktails und Saftmixturen, sowie für asiatische und mexikanische Speisen. Nicht von ungefähr ist Limettensaft in vielen lateinamerikanischen Ländern die Grundlage für deren National-Cocktails: in Peru im Pisco-Sour, in Brasilien in der Caipirinha, in Kuba im Mojito und Daiquiri und in Mexiko in der Margarita. Dagegen sieht die Zitrone zwar nicht alt, aber ganz schön sauer aus.
MehrProdukt des Monats: Orangenöl
Orangen zählen zu den beliebtesten Früchten der Welt. Ihre Schalen liefern ein Öl, dessen Einsatzbereiche erstaunlich vielfältig sind. Der Siegeszug der Orange begann vor mehr als 3000 Jahren in China und ergriff quasi die ganze Welt. Das niederländische „sinaasappel“ und das deutsche „Apfelsine“ würdigen diese Herkunft bis heute: Sie leiten sich vom niederdeutschen appel sina, übersetzt: „China-Apfel“ ab. Der amerikanische Botaniker Walter Tennyson Swingle glaubte Anfang des 20. Jahrhunderts, 12 Citrus-Arten identifizieren zu können, der Japaner Tyōzaburō Tanaka, ebenfalls Botaniker und zeitweise Weggefährte von Swingle, legte sich auf 162 Arten fest. Nur in subtropischem Klima werden die Schalen von Orangen überhaupt orange; in tropischen Gebieten mit konstant hoher Temperatur bleibt die Frucht außen grün. Aus den Schalen werden Öle gewonnen, die nicht nur in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen; auch in der Parfümerie sind sie beliebt. Inhaltstoffe wie Limonen, vor allem Octyl- und Nerylacetat verleihen dem Öl dabei das Aroma. Orangenöl tut seinen Dienst in Holzschutz- und Pflegemitteln, kommt in jüngerer Zeit aber auch in eher unerwartetem Umfeld zum Einsatz: als Teil der Gummimischung für Autoreifen. Hier spart es nicht nur Erdöl, sondern verringert auch den Rollwiderstand und Verschleiß.
MehrFrüchtchen des Monats: die Banane
Wäre die Banane ein Staat – sie wäre eine Weltmacht. Keine Obstsorte ist weiter verbreitet als sie. Nach Weizen, Reis und Milch ist sie global das viertwichtigste Nahrungsmittel.
MehrFrüchtchen des Monats: die Ananas
Die Königin der Früchte – so wird die Ananas zu Recht genannt. Das exotische Aussehen, der Duft, der süße Geschmack: Das alles zog die Menschen in den Bann, seit die ersten Ananas mit Kolumbus zum Ende des 15. Jahrhunderts in Europa landeten. Doch die Ananas machte es ihren Liebhabern nicht leicht: die Früchte, die nicht lange haltbar sind und nach der Ernte nicht nachreifen, waren schwierig zu transportieren. Eine frische Ananas aufgetischt zu bekommen – es war eine Sensation. Nicht zuletzt deswegen machte die Pflanze im 17. Jahrhundert in botanischen Gärten und den Orangerien des europäischen Adels Karriere. Wer auf sich hielt, hatte eine Ananas im Gewächshaus oder verzierte seine Häuser und Parkanlagen mit ananasförmiger Baukunst. Demokratisiert wurde die Ananas erst mit der Dampfschifffahrt, die Transportzeiten erheblich verkürzte, und mit der Erfindung der Ananaskonserve. Ihr ist auch der legendäre „Toast Hawaii“ zu verdanken – denn Ananas in Dosen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals im großen Rahmen in Hawaii erzeugt.
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