Eine ledrige Schale, darunter ein verführerischer Kern – genau genommen sogar 400 bis 600 Kerne: Der Granatapfel ist eine Frucht mit inneren Stärken. Er stammt aus der Region um Indien, Afghanistan und dem Iran und wird seit Jahrtausenden verehrt: Als Symbol der Jugend, Fruchbarkeit und Liebe hat er Spuren hinterlassen.
Eine führt in die griechische Mythologie: Der Gott Hades raubte die schöne Persephone und zwang sie, mit ihm in der Unterwelt zu leben. Persephones Mutter, die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, trauerte darüber – woraufhin alles grüne Leben auf der Erde verdorrte. Göttervater Zeus befahl daher, Persephone freizugeben. Zum Abschied überreicht ihr der widerwillige Hades einen Granatapfel.
Wer aber in der Unterwelt etwas zu sich nimmt, bleibt bis in alle Ewigkeit dort. Weil Persephone einige der Granatapfelkerne aß, muss sie seither jedes Jahr mehrere Monate in die Unterwelt zurück. In dieser Zeit trauert Demeter – so kommt der Winter über die Welt. Darf Persephone in die Oberwelt, beginnt mit ihrer Ankunft auch der Frühling und die Zeit von Fruchtbarkeit und Blüte.