Litschi – ein Symbol der Liebe
Litschi – das klingt ja wie glitschig, behaupten böse Zungen. Nicht gerade verführerisch. Wenig verführerisch sind die Früchte tatsächlich, wenn sie aus der Haut gepellt und in Dosen verpackt sind: kernlos, labberig und pappsüß. Will man ihren wahren Zauber erleben, muss man die Litschi in ihrer Ur-Form genießen: als handliche, wahlnussgroße Frucht mit einer rotbraunen Schale, die lustige kleine Noppen besitzt und sich unkompliziert abpellen lässt – wie ein hartgekochtes Ei. Unter der harten Schale offenbart sich dann ihr weicher Kern und ihr eigentlicher Reiz: perlmuttartiges, durchschimmerndes Fruchtfleisch, das betörend nach Rosen duftet und wunderbar süß und erfrischend schmeckt. Der mandelgroße Kern, der vom saftigen Fruchtfleisch umschlossen wird, ist allerdings ungenießbar.
Aber schnell wieder zurück zum Genuss: In ihrer ursprünglichen Heimat Südchina wird die Litschi als Symbol der Liebe und Lebensfreude verehrt. Und galt als so kostbar, dass sich nicht wenige Herrscher vor langer Zeit ihre Steuern in Form von Litschis bezahlen ließen.
Und wer nun noch am Namen Anstoß nimmt, dem sei ans Herz gelegt, bei der Aussprache ein wenig chinesische Intonation hineinzulegen: Lee Chee! Das klingt doch ungleich poetischer und schon öffnet sich eine andere, viel sinnlichere Welt.