Die Königin der Früchte – so wird die Ananas zu Recht genannt. Das exotische Aussehen, der Duft, der süße Geschmack: Das alles zog die Menschen in den Bann, seit die ersten Ananas mit Kolumbus zum Ende des 15. Jahrhunderts in Europa landeten.
Doch die Ananas machte es ihren Liebhabern nicht leicht: die Früchte, die nicht lange haltbar sind und nach der Ernte nicht nachreifen, waren schwierig zu transportieren. Eine frische Ananas aufgetischt zu bekommen – es war eine Sensation.
Nicht zuletzt deswegen machte die Pflanze im 17. Jahrhundert in botanischen Gärten und den Orangerien des europäischen Adels Karriere. Wer auf sich hielt, hatte eine Ananas im Gewächshaus oder verzierte seine Häuser und Parkanlagen mit ananasförmiger Baukunst.
Demokratisiert wurde die Ananas erst mit der Dampfschifffahrt, die Transportzeiten erheblich verkürzte, und mit der Erfindung der Ananaskonserve. Ihr ist auch der legendäre „Toast Hawaii“ zu verdanken – denn Ananas in Dosen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals im großen Rahmen in Hawaii erzeugt.